Nach einem Tag Pause für mich, den mir das Wetter bescherte und die Anderen für eine Fahrt zum Milford Sound nutzten, ging es dann weiter nach Dunedin. Unterwegs machten wir noch einen Abstecher in die Catlins, einer schönen Waldgegend am südöstlichen Ende der Südinsel. Dort haben wir uns den Nugget Point angeschaut, einer Felsformation im Meer, die mit viel Fantasie an Goldnuggets errinnerte. Per Zufall haben wir dort Alina, eine Kommilitonin von uns, getroffen, die gerade erst in ihren Urlaub gestartet ist.
In Dunedin dann haben wir zunächst unser Hostel bezogen, das in zwei älteren Anwesen untergebracht war. In unserem Haus waren noch die Elektriker am Werk, die den Strom wieder zum laufen bringen mussten, nachdem er Nachts zuvor wegen den vielen Heizkörpern (alle natürlich elektrisch) ausgefallen ist. Abends haben wir uns dann noch mit den beiden Julias, die hier ihr Praktikum machen, getroffen.
Den nächsten Morgen haben wir dann mit einem Bummel durch die Stadt zum Octagon, dem zentralen Platz Dunedins gemacht. Aufgefallen sind mir da die vielen Streetarts, die Wände und Stromkästen verzieren. In Dunedin gibt es scheinbar so viele von denen, dass eine Bustour zu den Highlights angeboten wird.
Wir hatten uns dann eine Führung durch das Cadbury-Werk gebucht, dem größten Schokoladen-Produzenten in NZ. Das war im Großen und Ganzen zwar schon interessant, dooferweise war bis auf die Sortieranlage die meisten Geräte gerade zur Reinigung und Wartung außer Betrieb. Im Anschluss, nachdem wir uns im Werksladen mit Schokolade eingedeckt hatten, sind wir noch den kurzen Weg zur Dunedin Railway Station gegangen, einem schönen Gebäude aus der victorianischen Zeit.
Am Nachmittag haben wir uns dann wieder mit den beiden Julias getroffen und haben uns von Ihnen zwei touristische Ziele zeigen lassen, die man ohne Geld besuchen konnte. Zuerst sind wir zur Baldwin Street gefahren, die den Weltrekord als steilste bewohnte Straße der Welt hält, an der steilsten Stelle hat sie eine Steigung von 35 %. Danach ging es dann weiter auf die Otago Halbinsel, die den Hafen Dunedins vom Pazifik trennt. Dort leben u.a. zwei Pinguin-Arten, Robben und Seelöwen und eine Albatros-Art. Gesehen hab ich leider keinen der drei, dafür aber einen Reiher.
Auf unserem Rückweg haben wir dann noch den Sonnenuntergang über Dunedin beobachten können. Abends haben wir uns dann Pizza bestellt und in den Geburtstag von Julia reingefeiert. Es wurde entsprechend spät, bis wir dann ins Hostel zurück kamen.
Morgens war daher etwas verschlafener als geplant gelaufen. Da sich unsere Gruppe hier trennte, mussten wir noch unser gemeinsames Zeug aufteilen, was etwas länger dauerte als gedacht. Nach dem Auschecken hieß es dann Abschied nehmen, Linda und Berenike fuhren weiter die Ostküste hoch, um sich noch die Canterbury Region an zu schauen, während Alex, Caro, Silvio und ich nachmittags den Flieger zu unserem nächsten Reiseziel nahmen. Ein tränenreicher Abschied war das dann, hatten wir doch nun drei Monate zusammen hier verbracht und waren dabei beinahe unzertrennlich.
Um die Zeit bis zum Abflug zu überbrücken, haben wir uns dann noch das Settler Museum angeschaut, dass die Stadtgeschichte Dunedins zeigte. Dunedin ist am Ende des 19. Jahrhunderts durch den Goldeausch groß geworden und war zeitweise die reichste und größte Stadt Neuseelands. Bis heute gilt sie als viertwichtigstes Zentrum des Landes, obwohl sie mittlerweile nur noch die siebtgrößte Agglomeration ist. Der Wandel der Stadt im Lauf der Zeit war sehr beeindruckend in Museum dargestellt, auch in Bezug auf die kulturellen Aspekte der Besiedlung durch die Maori.
Mittags trafen wir uns dann nochmal mit den beiden Julias, bevor es dann zum Flughafen ging, wo wir unser Auto abgaben. Der Dunedin International Airport war der kleinste Flughafen, den ich bis dato gesehen habe, gerade mal drei Airlines fliegen von dort in den australasiatischen Raum, einen Fernflug suchte man dort vergebens. Dafür ging beim Einchecken und Boarding alles recht schnell und unkompliziert, hat ja auch was für sich.